AMSEL

Newsletter

Ausgabe 12

Februar 2008

Verein AMSEL

ZVR:

997924295

AMSEL - Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen

Für unsere Mitglieder und diejenigen, die es noch werden wollen: Der monatliche AMSEL – Newsletter:

 

Rückschau

Das war's - noch nicht!? 28.1.08 im Stadtsalon des Grazer Stadtmuseum, 19.00 Uhr
Bestandsaufnahmen und antirassistische Ausblicke nach den Wahlen.

TeilnehmerInnen: Univ. Prof. Dr. Binder(Uni Graz-Zeitgeschichte, jüdische Studien), Emmanuel Kamdem (gebürtiger Ghanese), MigrantInnenbeirat/Graz, Michaela Grabovac (Antidiskriminierungs-Rechtsberatung), Mag.a Edith Zitz (Klubchefin des Grünen Landtagsklubs der Stmk, in Vertretung d. verhinderten "Grüne-Graz-Chefin" Lisa Rücker), Gesprächsleitung: Judith Schwentner (Chefredakteurin des MEGAPHONS)

Bei allen Gesprächsteilnehmern wurde in erster Linie die Menschen und Menschenrechte-verachtenden "Aussagen" der FPÖ-Graz-"Chefin" Dr. Susanne Winter (Mohammed = Kinderschänder, Epileptiker), aber auch die "Säuberungs-Parolen" des BZÖ kritisiert. Die GRÜNEN (E. Zitz) würden solchen antirassistischen und diskriminierenden Äußerungen (und "Taten") immer entgegentreten. Beim GR-Wahlkampf in Graz besuchte E. Zitz mit anderen Grazer GR-Grünen Grazer Haushalte und versuchte diese in Diskussion über solche diskriminierenden Wahlkampfparolen von FPÖ und BZÖ aufzuklären und die Ziele der Grünen näher zu bringen.
E. Kamdem versuchte die sehr schwache Wahlbeteiligung für den Grazer MigrantInnen-Beirat ( ca.12 %) so zu erklären: die meisten Grazer MigrantInnen kämen aus Ländern mit nicht funktionierenden Demokratien und "lebten" deshalb auch ihre demokratische "Freiheit" aus, NICHT zu wählen, denn in ihren Heimatländern seien Wahlen meist manipuliert worden oder sie seien zu Wahlen gezwungen worden - sie müssten also meist erst LERNEN, demokratisch-freie Wahlen als echte Chance zur Mitsprache zu erkennen und zu erfahren.  Herr Univ.Prof. Binder und Michaela Grabovac trugen zur Diskussion haupt­sächlich PRAKTISCHE Erfahrungen und Lösungsvorschläge zu antirassistischen Tendenzen, Verhaltens­weisen und manchmal Verunglimpfungen, ja sogar tätlichen Angriffen, bei: in Österreich seien etwa 20%(!!) der Menschen empfänglich für solche rassistischen- und Minderheiten(?)-diskriminierende Wahlparolen und Partei"programme" von Parteien, die "rechts-außen" stehen ... EINE wichtige Feststellung wurde von allen TeilnehmerInnen getroffen: OHNE persönliche ZIVILCOURAGE von uns "anderen" BürgerInnen, die sich im ALLTAG für diskriminierte und beleidigte (im Extrem tätlich angegriffene!) Menschen einsetzen, wird unsere Gesellschaft nichts gegen solche Tendenzen ausrichten können!

Wolf(gang) Lambrecht

 

Nena (Netzwerk nachhaltige Lebensstile)

Abschlusskonferenz: Der zukunftsfähige Mensch

Mittwoch, 30. Jänner 2008, 9.30-17.00 Uhr, Haus der Wissenschaft, Graz
Wie können Institutionen im Nachhaltigkeitsbereich Menschen dabei unterstützen, nachhaltig zu leben? Zwei Jahre lang war das transdisziplinäre Forschungsteam NENA mit der Mission betraut, Hemmnisse und Erfolgsfaktoren für die Verbreitung nachhaltiger Lebensstile zu entschlüsseln.

 

NENA bündelt vorhandene Ressourcen im Bereich Nachhaltige Lebensstile, um gemeinsam mehr zu bewegen. NENA regt dazu an, von erfolgreichen Beispielen zu lernen und innovative Ideen zu entwickeln. Verschiedene Themenfelder nachhaltigen Lebensstils wie Konsum, Freizeit, Ernährung, Gesundheit, Mobilität etc. werden vernetzt und neue Partnerschaften zwischen Institutionen initiiert.

NENA stellt folgende Angebote zur Verfügung: NENA-Datenbank, Plattform, Öffentlichkeitsarbeit

www.nenanet.at

 

Informationscafe, „Atypische organisieren sich“

1.Februar 2008 ÖGB Steiermark, 10.00 bis 20.00 Uhr

Am Vormittag gab es in Vorträgen von Mag. Winkler, Mag.a Dr.in Papouschek und Mag.a Schober eine geballte Ladung an Informationen. Aussage war übereinstimmend: die atypischen Beschäftigungsformen (nicht alle atypischen sind prekär) haben in den letzten 15 Jahren immer mehr zugenommen und werden es auch in der Zukunft tun.

Am Nachmittag haben uns die Frauen Puhar und Promitzer von redmail auf eine Gruppe Beschäftigter aufmerksam gemacht, die von den meisten von uns nicht beachtet werden: die ZeitungsausträgerInnen: Sie haben Werkverträge, arbeiten 360 Tage im Jahr und müssen ihr Dienstfahrzeug selber stellen und das zu total unbefriedigender Entlohnung.

Am späteren Nachmittag hat die AMSEL (Margit, Wolf und Phönix) einen Vortrag und zwei Berichte von Betroffenen gebracht und konnten hoffentlich die Herzen der Zuhörer berühren.

Nach der Podiumsdiskussion haben wir ein internes Gespräch mit dem Bundesgeschäftsführer des AMS Dr. Herbert Buchinger geführt, das sehr angeregt verlief - er wird sich den Namen AMSEL merken!

Ausblick  

Santa Prekaria 29.Februar 2008 Teestand in der Innenstadt (ist noch in Planung)

Zu Ehren der Heiligen der Prekär Beschäftigten (ursprünglich San Prekario in Italien) Verschiedene Gruppen machen mit: work@flex Steiermark „Atypische Beschäftigte“, Gewerkschaft vida, AMSEL; ATTAC, Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung etc.

Da es auch in Wien und Linz Veranstaltungen an diesem Tag gibt kann Info-Material gemeinsam genutzt und medial eine größere Wirkung erzielt werden.

Wir bitten um Ideen und rege Teilnahme!

Mediales  

Leserbrief von Margit Schaupp in der Kleinen Zeitung vom 5.1.08

(„Die Zahl der Arbeitslosen sinkt, manches ist dabei Kosmetik 3.1.)

Wir danken Herrn Semler, der endlich einmal aufzeigt, wie die monatlich jubelnd verkündeten gesunkenen Arbeitslosenzahlen zustande kommen. Die Erwerbsarbeitslosen verschwinden zwar aus der Statistik, landen aber in Arbeitsverhältnissen, die oft das Überleben nicht sichern.

In den Medien wird darüber nicht berichtet, dass Teilzeitjobs, freie Dienstnehmerverträge und Ein-Personen-Unternehmen oft in die Armuts- und Schuldenfalle führen. Die Betroffenen schlagen sich irgendwie durch und haben keine Zeit, sich in der Öffentlichkeit darzustellen. Oft kommt da noch die Scham für das vermeintlich eigene Versagen dazu.

Es steigt der Druck auf die Erwerbsarbeitslosen seitens des AMS. Das begünstigt die neoliberale Wirtschaft, diese Arbteitskräfte zu bekommen, die bald zu jeder Bedingung arbeiten.

Leserbrief von Wolfgang Lambrecht in der Kleinen Zeitung vom 9.1.08 zum gleichen Thema: „Der Jubel klingt wie Hohn.“

Aktuelle Themen  

Mail von Wolf im Namen der AMSEL

 

Lieber (Mag.) Karl Öllinger! Liebe Birgit Schatz!

Ich konnte heute eure Statements bei der o.a. Parlaments"sitzung"(obwohl ihr ja am Rednerpult GESTANDEN seid - kleiner Scherz!) zum Thema SOZIALES miterleben und DANKE euch aufs Herzlichste, dass ihr euch S O INTENSIV für die - mehr als berechtigten! - Anliegen der hundert­tausenden ÖsterreicherInnen, welche arm-GEMACHT worden sind (von unseren Regierungen) und mit denen - wie z.B. bei der LACHHAFTEN Pensions'ERHÖHUNG' - nicht nur Schindluder, sondern auch ärgste und derbste VERÄPPELUNG betrieben wird!!
Aber von euch ("leider" auch von der "rechten Seite" BZÖ/FPÖ) kamen SO STARKE Argumente FÜR eine gerechtere und fairere "Behandlung" von uns Prekären (Arbeitsuchenden, Geringverdienern = working poor, Kleinpensionisten, Behinderten, Pflegebedürftigen usw.usw.), dass "DIE DA OBEN" wohl nicht mehr anders können (werden), als darauf zu reagieren!!
Nochmals unseren ALLERHERZLICHSTEN DANK für euren Einsatz - macht, BITTE, weiter so!!

Wolfgang Lambrecht

 

Veranstaltungen

„Frühstück bei mir, ein Grund zu kommen – Grundeinkommen“

Samstag, 09. Februar 2008 um 10.00 Uhr, PFARRSAAL ST. OSWALD, Friedrich – Böhler - Str. 5,  Kapfenberg. Einladung an alle von Armut Betroffenen und Multiplikatoren zu einem gratis Frühstück. Der Veranstalter, der Arbeitskreis „Armut und Prävention“ ist einer von 6 Arbeitskreisen zum Thema Armut, die in Kapfenberg schon seit 1 ½ Jahren aktiv sind. Informationen unter Tel. 0676/7252854

 

Wer fürchtet sich vorm Souverän? Der EU-Reformvertrag ohne EuropäerInnen, Mi 20.2., 19.30 Uhr, Ort: Forum Stadtpark
Vortrag von Christian Felber (ATTAC) und anschließender Podiumsdiskussion mit:

NAbg. Mag.a Elisabeth Grossmann (Europasprecherin SPÖ), NAbg. Mag.a Beatrix Karl (ÖVP), LAbg. Mag.a Edith Zitz (Die Grünen) und Mag. Christian Felber (ATTAC)
Zwischen 50% (profil) und 70% (IMAS) der ÖsterreicherInnen wollen über den EU-Reformvertrag abstimmen. In den meisten anderen Mitgliedsstaaten ist die Zahl ähnlich hoch. Im Reformvertrag ist die gescheiterte EU-Verfassung zu 95% erhalten geblieben (Ursula Plassnik). Für Konventspräsident Giscard d´Estaing ist es "der gleiche Brief im neuen Umschlag". Obwohl die Verfassung in Frankreich und Holland in Referenden abgelehnt wurde, soll die Bevölkerung jetzt gar nicht mehr gefragt werden. Und das, obwohl der Reformvertrag die EU angeblich "demokratischer, sozialer und ökologischer" macht. Warum dann die Angst vor dem Souverän?
Sind wir als EuropäerInnen weiterhin gewillt, uns gefallen zu lassen, dass unsere Stimmen nicht gehört werden wollen, Politik vermehrt hinter unseren Rücken gemacht und über unsere Köpfe hinweg über unsere Zukunft entschieden wird?
Wir sind nicht dazu bereit, die essentiell wichtige Diskussion über den Reformvertrag und die Forderung nach einer Volksabstimmung rechts-nationalen Gruppen zu überlassen, sondern wollen unsere konkreten Vorschläge für einen neuen EU-Vertrag und ein sozialeres und demokratischeres Europa vorstellen und mit politischen EntscheidungsträgerInnen diskutieren.
VeranstalterInnen: Infoladen Graz, Attac, welt:fairrückt, Friedensbüro Graz, Korso, Grüne Akademie

 

Kontakt und Talente-Tauschtreff am Mittwoch 27. Februar 2008, 19.00 Uhr

Pfarre DON BOSCO, 8020 Graz, Südbahnstrasse 100. Für Interessierte gibt es eine Einführung um 18.30 Uhr.

 

Vorschau:

7. Armutskonferenz 4. + 5. März 2008,

Bildungshaus u.Konferenzzentrum St. Virgil, Salzburg

Betroffenen-Vor!-Konferenz 3. März, Frauen-Vor!-Konferenz 3.+4.März

Programm online mit Detailinformationen auf www.armutskonferenz.at

AMSEL- Stammtisch - Termine

Donnerstag 7. Februar 2008

Donnerstag 21. Februar 2008

von 17.00 bis 19.00 Uhr im Cafe Sorger, 1. Stock, Südtirolerplatz 14, 8020 Graz.

D i e Möglichkeit für Menschen ohne bezahlte <Erwerbs->Arbeit oder anderen prekären Einkommensverhältnissen, sich ungezwungen zu treffen und Informationen auszutauschen!

 

Arbeitslosenstammtisch auf Radio Helsinki

Die nächsten Termine: 13. und 27. Februar 2008 von 15.00 bis 16.00 Uhr, FM 92,6 von und mit wodt.

Diskriminierung heißt: Nicht gleichberechtigt gehört zu werden. Durch weniger Teilhabe, Mitbestimmung als andere.

Radio von Arbeitslosen für Arbeitslose bedeutet das „Leben“ demokratischer Grundrechte und auch Selbstvertretung in der Öffentlichkeit!

Lesen!   BITTE

Das Recht auf Arbeit von Rolf Hochhuth 

Als die Väter und Mütter des Grundgesetzes unter dem Eindruck der Hitlerdiktatur die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland schrieben, versuchten sie die Bürger vor Übergriffen des Staates zu schützen. Dass Schutz vor der Willkür der Wirtschaft ebenso wichtig ist, haben die Bürger erst gelernt, seit jedermann klar ist, dass es nie wieder Arbeit für alle geben wird. Arbeit ist ein zu kostbares Gut, als dass man ihre Verteilung den Wirtschaftsinteressen überlassen könnte; deshalb, so Hochhuth muss das Recht auf Arbeit ein Bestandteil der Verfassung werden. Mit dieser Förderung steht er nicht allein, schon Bismarck wollte einen solchen Paragraphen in die Reichsverfassung schreiben, wurde aber im Reichstag niedergestimmt („Dass ist nicht mehr Sozialismus, sondern schon Kommunismus“, schrie der Führer der Liberalen).

Fünf Akte zeigen an individuellen Schicksalen und in zupackenden Dialogen, wie Arbeitslosigkeit die Menschen verbiegt, krank macht, tötet. Wie unmenschlich die sind, die sich nur am Shareholder value orientieren, zumal, wenn sie sich human gerieren. Und, bisweilen, wie lächerlich! In einer furiosen Schlussszene, einer gesprengten Verhandlung im Bundesverfassungsgericht, schafft Hochhuth seinen Gestalten ein Forum, auf dem feurig gestritten wird. Ein Zeitstück, wie es zeitgemäßer nicht sein könnte.

Rolf Hochhuth, Das Recht auf Arbeit, Nachtmusik, Zwei Dramen, Rowohlt Verlag, 2000.

 

 

 

 

 

 

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