Amsel

Newsletter

Ausgabe 3

Mai 2007

Verein Amsel

ZVR:

997924295

Amsel - Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen

 

 

Monatlich erscheint der Amsel - Newsletter mit

Rückschau und Ausblick.

Für unsere Mitglieder und diejenigen, die es noch werden wollen.

 

Rückschau  Veranstaltung am 16.04.2007

Die Zukunft der Gewerkschaften: Zwischen Globalisierung des Kapitals, Prekarisierung der Arbeit und sozialen Bewegungen

Bericht von Margit Schaupp

Mit Horst Schmitthenner, Dipl.Soz., Verbindungsbüro soziale Bewegungen der IG Metall, Frankfurt Main Und Mag. Gerhard Winkler, Bildungssekkretär des ÖGB Steiermark, Graz

            Herr Schmitthenner gab zuerst eine Übersicht mit welchen Schwierigkeiten die Gewerkschaft in Deutschland zu kämpfen hat. Die Tendenz ist nicht mehr zu übersehen, dass es weg von dem sozial, zivilisierten Kapitalismus hin zu einem vom Finanzmarkt getriebenen Kapitalismus geht. Es ist sehr schwer dem etwas entgegenzusetzen und der gleichzeitige Mitgliederschwund macht die Sache nicht leichter. Man wird um aus der Krise zu kommen, auf europäischer Ebene die Rahmenbedingungen mitgestalten müssen. Die Prekarisierung durch gesetzliche Regelungen eindämmen, mehr Einfluss der Belegschaft in den Betrieben und die betriebliche Regelungsmacht festigen sind weitere Ziele.

            Herr Winkler hat dann die Neuerungen in der Gewerkschaft nach dem Bawag-Skandal vorgestellt. Kampagnen für Aktionismus und demokratische Beteiligung, Kampagnen zur Einkommensungleichheit und Installierung von Themen- und Funktionsforen sind einige Umsetzungsmaßnahmen des ÖGB.

            Es gab dann viele Fragen aus dem Publikum, das nicht sehr zahlreich erschienen ist, aber sich umso mehr an der Diskussion beteiligt hat. Herr Winkler hat auf die Frage, welche Stellung die Arbeitslosen im ÖGB haben, es so dargestellt, dass die Arbeitslosen eine sehr schwierige Gruppe sind, die Angebote nicht annimmt. Er ist aber zu Gesprächen jederzeit bereit und befürwortet es ausdrücklich, dass die Betroffenen selbst befragt und miteinbezogen werden.

 

Grundeinkommen – Notwendigkeit, Chancen, Risken in der Grünen Akademie am 18.4.2007, Veranstalterin war die Grüne Akademie. Initiiert von der AUGE (Ilse Löwe-Vogl), Bericht von Wolfgang Schmidt

            Die Veranstaltung wollte versuchen, die aktuelle Diskussion zur  Grundsicherung/Grundeinkommen in verschiedenen Kreisen zusammen zu führen, aber auch Unterschiede in den Forderungen, ihre Auswirkungen und konkrete Machbarkeiten deutlich werden zu lassen. Es wurde aber eher sichtbar, warum auch innerhalb linker, fortschrittlicher Kreise, Parteien, der Gewerkschaftsbewegung die Ablehnung des Grundeinkommen so massiv vorhanden ist.

            Andreas Gjecaj, Bundessekretär der ÖVP-nahen Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen und der Bundessekretär der AUGE /Unabhängige GewerkschafterInnen, Markus Koza, (beide aus Wien) diskutierten über Vor- und Nachteile eines bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) gegenüber einer bedarfsorientierten Grundsicherung. Während Gjecaj sich deklarierte, persönlich noch nicht zwischen den beiden entschieden zu haben, ist Markus Koza ein erklärter Befürworter einer bedarfsorientierten Grundsicherung („über die Vorschläge der österreichischen Grünen hinaus gehend“) und strikter Kritiker des BGE.

Die Pflicht unserer Existenzerhaltung würde von den ArbeitgeberInnen auf den Staat übertragen. Beliebten gewerkschaftlichen Forderungen nach Mindestlohn und Arbeitszeitverkürzung wären damit der Boden entzogen bzw. schwieriger.

            Es sei Träumerei oder Gläubigkeit, aber nicht ökonomisches Verständnis. Ein BGE würde durch inflationäre Effekte sofort aufgefressen. Für die, „die dann noch arbeiten“, wirkt’s wie ein Kombilohn, also vom Staat entlastete Arbeitgeber.

            Es ist schwer ungerecht, weil diejenigen die Arbeit haben, die anderen mitfinanzieren müssten bzw. umgekehrt prinzipiell: Nicht alle könnten BGE ohne zu arbeiten erhalten.

            Es wäre wie eine Art ein unbefristet ausbezahltes Kindergeld mit negativen Effekten auf die Beschäftigung von Frauen.

            Ein BGE werde auch von konservativer Seite vorgeschlagen, was zeige, wie falsch es sei.

            … das sind noch bei weitem nicht alle Einwände, auf die es dann begründete Gegenargumente gibt, auf die es dann wiederum begründete Gegenargumente gibt, …

Wie weitermachen in dieser Angelegenheit: mir ist’s ein Rätsel … wodt

 

Internationaler Tag der Arbeitslosen in Graz am 30.4.2007

Bericht von Margit Schaupp

         Den Tag der Arbeitslosen „feierte“ Amsel-Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen- gemeinsam mit der AUGE-Unabhängige und Grüne GewerkschafterInnen – den „Grünen“ und den Arbeitslosen vor dem AMS Graz. Da Amsel mit so vielen Aktivisten vertreten war, hat eine eigene Gruppe die AMSEL Flugblätter und Folder am Platz vor dem Grazer Hauptbahnhof verteilt. Überall waren die Reaktionen der Passanten nur positiv – von „das schau ich mir mal an“ bis zu längeren, interessanten Gesprächen, wo wir mehr Informationen weitergeben konnten. Damit haben wir unseren Arbeitslosenstammtisch und die Wichtigkeit einer Interessensvertretung einem Publikum nahe gebracht, die noch nichts von AMSEL gehört haben. Es war eine erfolgreiche Aktion und herzlichen Dank an die aktiven AMSELN!

PS.: Besonderer Dank  gebührt unseren neuen Mitgliedern, welche nicht nur aktiv Mitgearbeitet, sondern auch noch den Jahresbeitrag einbezahlt haben. (Was für Ordentliche (Aktiv)-Mitglieder nicht nötig wäre!). Nochmals vielen Dank! ron, Kassier

 

Ausblick  Ein Aufruf in unserem Sinn

E-Mail von Christian Moser, Soned (OÖ) an ultraelastisch vom 26.04.07

hallo leute, diese mitteilung ist nicht nur für die arbeitslosensprecherIn liste gedacht weswegen ich sie auch hierein stelle!

            ich bin der meinung, dass es die jahrelangen-aktiven der arbeitslosenbewegung nicht mehr nötig haben rangkämpfe - platzkämpfe zu führen. (ich habe mich am anfang genauso beteiligt, vielleicht war es auch ein paar mal notwendig? - subjektive sichtweise -  wir könnten das eigentlich jetzt hinter uns lassen, das betrifft auch engagierte ausserhalb des vereins arbeitslosensprechrIn!

ich möchte allen aktiven die sich in diese bewegung einbringen und sogar schon jahrelang betätigen, ein grosses kompliment aussprechen! gilt auch aussenstehenden!)

            wir müssen die toleranz aufbringen, die aktivitäten der engagierten personen zur kenntnis zu nehmen und respekt zu zollen auch wenn man selbst eine andere vorgangsweise wählen würde!

ich bin zu dem schluss gekommen, dass eine gemeinsames  organisiertes vorgehen nicht möglich ist. (heisst alle engagierte) es muss sich auf ein grösstmögliches konzentrieren!

            es kann vielleicht des öfteren in sachfragen ein gemeinsames auftreten geben! jeder trägt durch seine aktivitäten zur gemeinsamen sache bei! wir müssen die toleranz aufbringen, die aktivitäten der engagierten personen zur kenntnis zu nehmen und respekt zu zollen auch wenn man selbst eine andere vorgangsweise wählen würde!

            ich bin zu dem schluss gekommen, dass eine gemeinsames  organisiertes vorgehen nicht möglich ist. (heisst alle engagierte) es muss sich auf ein grösstmögliches konzentrieren!

es kann vielleicht des öfteren in sachfragen ein gemeinsames auftreten geben!

jeder trägt durch seine aktivitäten zur gemeinsamen sache bei!

            erfolge! wir alle sind die arbeitslosenbewegung, die schon viel weitergebracht hat!

würde sich lohnen gemeinsam mal zu analysieren. änderung der ansichten sogar des verhalten  vieler trainer, der AMSbetreuerInnen durch unseren druck, auseinandersetzung vieler politiker mit dem thema durch e-mail kontakt-kommunikation, politiker einladungen im vereinen, leserbriefen auch bewusstseinsbildung durch öffentlichkeitsarbeiten, stop der verluste vieler tausende euro durch gewonnene berufungen, die tragen auch zu einem veränderten verhalten des AMS bei - immer mehr die in berufung gehen und dabei erfolg haben. dringt natürlich innerhalb der AMS hierachien rauf bis zur politik, das nachweislich ein umdenken erforderte siehe weisung von ministerium an AMS! etc. natürlich sind wir mit niederlagen konfrontiert- kürzere ast - und es ist die sichtweise der erwartungen.

            wir dürfen uns zugestehen, hie und da das glas halb voll zu sehen als halb leer.

wenn wir es schaffen die tätigkeiten jedes einzelnen als aktivität einer grossen bewegung zu sehen, werden wir öfters ein gefühl eines erfolgs erleben.

alles gute und schöne Grüsse, christian.moser@soned.at

Für weitere Infos: An-/Abmeldung: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/ultraelastisch

 

Willkommen  Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder.
Im April 2007 durften wir  vier   n e u e   M i t g l i e d e r  begrüßen.

Wir freuen uns über jede Anregung und konstruktive Kritik. Ansonsten werden wir uns bemühen in eurem Sinne die Vereinsarbeit zu gestalten! Wir danken auch unseren aktiven Mitgliedern.

 

Besuch  Herr Gerhard Mühlhanns aus St. Valentin besuchte uns am 12.4.2007. Er ist Werbefachmann und Aktivist und durch ihn ist der Artikel am 11.4.2007 in der Kronenzeitung erst zustande gekommen.. Er hat mit dem AMS bzw. mit den verschiedenen MitarbeiterInnen schon einiges mitgemacht. Er möchte uns und die Anliegen der Arbeitslosen weiterhin unterstützen und für mediales Aufsehen sorgen.

 

Mediales  Unsere Medienarbeit trägt Früchte

Der Artikel im Falter hat den ORF Steiermark auf uns aufmerksam gemacht. Am 7.4.2007 wurden zwei kurze Beiträge, um 6.30 und 7.30 Uhr, im Journal auf Ö2 gesendet, die auch von Privatradios übernommen wurde. Auf der ORF Seite im Internet erschien ein ausführlicher Bericht über die AMSEL-Arbeit und wir hatten im Forum ein großes Echo.

Die Kronenzeitung hat am 8.4.2007 diesen Text übernommen und am 11.4. nochmals die Probleme von Arbeitslosen mit AMS Kursen thematisiert. Darauf  unzählige Telefonanfragen, E-Mails und Gästebucheintragungen. Viele, die uns zu unserer Arbeit gratuliert haben, ihre eigenen Probleme mit dem AMS geschildert haben, andere wollten Beratung zu speziellen Probleme und andere möchten bei uns mitarbeiten. Daran anknüpfen möchte wir, dass Eure Mitarbeit und Beteiligung ein wichtiger Punkt in unserer Arbeit ist. Ohne Eure Mithilfe und Engagement werden wir die Mächtigen in diesem Land nicht beeindrucken können.

Kommt zum nächsten Stammtisch und werdet  Mitglied bei AMSEL – Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen. Margit Schaupp

Aktuelle Themen  Menschenrechtsstadt Graz

Auch in unserer Menschenrechtsstadt Graz, können Bezüge des Arbeitslosengeldes oder Notstandshilfe auf Euro 0,- gesetzt werden. Die Sperre des Geldes erfolgt sofort, bevor eine „Schuld“ erwiesen ist. Wie ist diese Vorverurteilung mit unserem Rechtssystem vereinbar? Oft weiß der/die KundIn gar nichts von einer Sperre, erhält am Monatsanfang ihr/sein Geld nicht, weil er/sie „Vernadert“ wurde und von der AMS-Mitarbeiter/In vorverurteilt wurde. Ein schriftlicher Einspruch kann zwar erhoben werden, eine Anhörung des Betroffenen vor den Vertretern des Machtapparats ist jedoch nicht möglich. Deshalb fordern wir eine Vertretung für Arbeitslose von Arbeitslosen. Margit Schaupp

Veranstaltungen  GOLD Armut war gestern, Forum Festival 20.4. – 5.5.2007 Filme, Theater, Musik, Diskussionen können gratis bis 5.5.2007 im Forum Stadtpark besucht werden www.forumstadtpark.at

 

Amsel - Stammtisch - Termine

Donnerstag 03. 05 2007

Achtung! Ausnahmsweise

Mittwoch den 16.05.2007

Donnerstag 31.05.2007

 

von 17.00 bis 19.00 Uhr im Cafe Sorger, 1. Stock, Südtirolerplatz 14, 8020 Graz.

D i e  Möglichkeit für Menschen ohne bezahlte <Erwerbs->Arbeit oder anderen prekären Einkommensverhältnissen, sich ungezwungen zu treffen und Informationen auszutauschen!

 

Arbeitslosenstammtisch auf Radio Helsinki

Die nächsten Termine: 9. Mai und 23. Mai 2007 von 15.00 bis 16.00 Uhr, FM 92,6 von und mit Wolfgang Schmidt.

Diskriminierung heißt: Nicht gleichberechtigt gehört zu werden. Durch weniger Teilhabe und Mitbestimmung als andere.

Radio von Arbeitslosen für Arbeitslose bedeutet  „Leben“ demokratischer Grundrechte und auch Selbstvertretung in der Öffentlichkeit!

 

Lesen!  Demokratie im Fadenkreuz

Die Attacken der Weltwirtschaft auf die demokratische Ordnung

Von Helmut Friessner, Verlag Promedia, Wien 2006

Der Autor schließt an die bestehende „Globalisierungskritik“ an und versucht darüber hinaus in einer umfassenden kulturphilosophischen Analyse einen Blick in die Geheimnisse des kapitalistischen Wirtschaftens und der damit untrennbar zusammenhängenden bürgerlichen Arbeits- und Lebensbestimmung zu entwerfen.

 

 

 

Impressum: Verein Amsel

 Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen

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