Amsel

Newsletter

Ausgabe 5

Juli 2007

Verein Amsel

ZVR:

997924295

Amsel - Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen

 

Für unsere Mitglieder und diejenigen, die es noch werden wollen: Der monatliche Amsel – Newsletter:

 

 

Rückschau

Wie übernehmen Unternehmen soziale Verantwortung?

 13. Juni 2007, 19.00 Uhr, ETC Graz

ExpertInnengespräch  Karin Lukas, Ludwig Boltzmann-Institut für Menschenrechte, Ursula Schneider, Dekanin der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen-Fakultät,Ewald Verhounig, Wirtschaftskammer Steiermark

Die soziale Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility / CSR) wird seit Jahren in vielen Websites, Informationsbroschüren und Unternehmensberichten thematisiert. Doch wie weit reicht die Integration sozialer Belange in die Unternehmenstätigkeit, wenn sie auf freiwilliger Basis erfolgt? Um berechtigter Weise von CSR zu sprechen müsste das der Fall sein. Frau Karin Lukas, die derzeit bei der ÖMV die Standards festlegt, werden alle Bereiche geprüft. Auch steht die Geschäftsführung voll dahinter. In der Zukunft bei der Umsetzung steht aber noch aus. Einig war sich die Expertenrunde, dass es wichtig ist, dass das Festsetzen der Standards nicht die ganzen Geld- und Zeitressourcen auffrisst und für die Umsetzung dann beides nicht mehr in genügendem Ausmaß vorhanden ist. Frau Prof. Schneider ist nicht überzeugt, dass CSR jetzt das Allheilmittel ist. Sie würde sowieso die Verantwortung von Unternehmen herausstreichen und dies lebendig gestalten. Im Laufe der Diskussion musste sie aber zugestehen, dass bei international agierenden Unternehmen solche Bürokratien notwendig sind. In AG’s kann das CSR keinen Schaden anrichten. Ewald Verhounig ist überzeugt, dass die österreichischen Firmen, die ja kleinstrukturiert – meist KMU’s sind, CSR nicht benötigen. In diesen Firmen, die nicht von Aktionären abhängig sind, geht es eh menschlich zu und die österreichischen Gesetze sind eh so streng. Skepsis von Seiten des Podiums und des Publikums.

 

Abschlussveranstaltung „Kein Kies zum Kurvenkratzen, Neuer Armut entgegenwirken. Straßentheater von forum.findet.stadt

am 26.6.2007 am Grazer Hauptplatz

Unter anderem wurde ein Theaterstück gezeigt, in dem eine Familie durch den Arbeitsplatzverlust des Mannes, des „Ernährers“,  immer weiter in die Schuldenfalle gerät. Es folgt die Scheidung und die Geldprobleme werden immer weniger lösbar. Eine Situation, die vielen Zuschauern selbst bekannt ist oder ähnliches ist schon Freunden oder Familienangehörigen passiert. Änderungsmöglichkeiten scheint es nicht zu geben. Dann werden die Szenen dieses Theaterstücks aber einzeln vorgebracht und das Publikum kann in die Rolle eines Familienmitglieds schlüpfen und Lösungsmöglichkeiten spielen.

Dieses Theaterstück wurde mehrmals in Graz und in der ganzen Steiermark gespielt. Bei dieser Abschlussveranstaltung wurden auch die Lösungen des gesamten Spielzyklus verlesen und da ist schon vielen Zuschauern ein Licht aufgegangen.

Zum Abschluss wurden vom Publikum noch Anregungen für Verbesserungen in Gesellschaft und Politik niedergeschrieben. Diese werden gesammelt an die Vertreter der Politik weitergegeben.

 

Besuch

Gespräch mit Herrn Mag. Gerhard Winkler vom ÖGB Landesorganisation Steiermark, zuständig für Bildung, Freizeit, Kultur. Herr Mag. Winkler hat dem Verein AMSEL drei Angebote unterbreitet:

1.       Ein Nachmittag beim ÖGB, an dem erarbeitet wird, wo die AMSEL als Interessensvertretung und die von Arbeitslosigkeit Betroffenen Verbesserungen herbeiführen möchten, und wie der ÖGB dabei unterstützen kann. Es können auch „Experten“ eingeladen werden.

2.       Regelmäßige Treffen z.B. einmal im Monat von Arbeitslosen und AMSEL in den Räumlichkeiten des ÖGB, wobei jedes Treffen unter einem bestimmten Motto steht und auch da können Spezialisten des ÖGB’s oder vom AMS oder Politiker geladen werden.

3.       Teilnahme an der Arbeitsgruppe „Atypisch Beschäftigte“ (hier hat ein Treffen schon stattgefunden an dem Wolfgang Lambrecht und Margit Schaupp teilgenommen haben, nächster Termin 3.9.2007)

Treffen mit Herrn Mag. Snobe, Landesgeschäftsführer des AMS und Herrn Buchgraber, Ombudsmann des AMS, AMSEL war vertreten durch Mag. Wolfgang Schmidt, Wolfgang Lambrecht und Margit Schaupp.

Wir haben einen kleinen Erfolg erzielt. 1. Herr Mag. Snobe hat dezidiert gesagt, dass jeder/jede Arbeitslose mindestens einen Grundkurs in EDV bekommt. Wenn das bis jetzt abgelehnt wurde, war das ein Fehler des AMS-Beraters. 2. Herr Mag. Snobe wird ein Treffen mit einem Betriebsrat im AMS vereinbaren.

Leider haben wir beim Knackpunkt freie Kurswahl keinen Erfolg erzielen können. Die AMSEL bleibt aber dran und wird in der nächsten Woche weitere Schritte unternehmen. Näheres dazu bei der Außerordentlichen Generalversammlung siehe oben.

WODTS ANMERKUNG: Ich finde, dass bei beiden Terminen (ÖGB + AMS) eher das Negative überwiegt: Keine/Kaum konkrete Ergebnisse, keine Einigkeit in wichtigsten Grundsatzfragen:

z.B. ÖGB: Mitsprache Betroffener statt Einzelfallbetreuung/-betrachtung und Hoffen auf die Vollbeschäftigung …

z.B. AMS: Keine entmündigende Behandlung (Zwang) … Zum Stichwort „Möglichkeiten eines selbstbestimmten Lebens“ siehe auch Margits Buchtipp am Ende!

[Ich habe eine genauere Zusammenfassung (aus meiner Sicht) in Arbeit, anhand derer ich weitere Vorgehensweise (Strategie_AMSEL, 2. HJ 2007) AMSEL-intern diskutieren möchte. Siehe Internet amsel-org.info demnächst; wodt]

 

Ausblick

Außerordentliche Generalversammlung des Vereins AMSEL, Donnerstag, 5. Juli 2007 18.00 – 21.00 Uhr  im Cafe Palaver (hinterer Raum), Griesgasse 8, 8020 Graz

Tagesordnungspunkte: 1. Wahl der 2 RechnungsprüferInnen; 2. Entgegennahme und Genehmigung des Rechenschaftsberichts des Rechnungsabschlusses; 3. Entlastung des Kassiers Ronald Hammer;

4. Neuwahl des Kassiers und andere Vorstandsmitglieder (bis jetzt: Kassier-StellvertreterIn und Stellvertreters Obfrau-StellvertreterIn;) 7. Statutenänderung: Beschlussfähigkeit für Ordentliche oder Außerordentliche Generalversammlung; 8. Höhe des Mitgliedsbeitrages; 9. Abstimmung laut geltender Statuten über (teils eventuelle) Anstellungen von Vorstandsmitgliedern; 11. Allfälliges;

 

Mediales

AMSEL war bei der AMS Veranstaltung „Arbeitnehmer 55+“am 11.6.2007, ein Bericht davon am 14.6. im Journal auf Ö2 um 6.30 und 7.30 und auf den Internetseiten des ORF nachzulesen

Die Aussagen von Herrn Erich Maier (Personalchef bei Magna) wurden mit Bestürzung bei den Sozialpartnern aufgenommen: die Entlohnung älterer Arbeitsnehmer zu kürzen, weil sie nicht mehr die volle Leistungsbereitschaft entfalten. Die Unternehmen müssten derzeit nämlich die Belastung durch die Erhöhung des Pensionsantrittalters tragen, und deshalb Überlegungen ob ältere Arbeitnehmer und diesen Umständen nicht ihre Jobs verlieren.

Obfrau des Vereins Amsel, Margit Schaupp, dankt Herrn Maier für die ehrlichen Worte. Sie kann dieser Idee etwas abgewinnen. Ältere Arbeitslose müssen ohnehin mit mindestens 10 % weniger Lohn, als in ihrem alten Beruf rechnen. (stark verkürzt!)

http://steiermark.orf.at/stories/199822

Unser fleißiger Wolfgang Lambrecht hat wieder durch Leserbriefe und Artikeln in der Presse die Bekanntheit von AMSEL erhöht:

-          im Grazer Stadtblatt (Zeitung der KPÖ Graz) Juni Ausgabe

-         im Wirtschaftsblatt (mit Foto) 22.6.2007 und im Internet http://www.wirtschaftsblatt.at/home/news/meinung/246967/index.do

 

Aktuelle Themen

Am Arbeitsmarkt fehlen Fachkräfte

Beim ersten steirischen Wirtschaftsforum unter anderem mit AMS-Chef Mag. Snobe und dem Generalsekretär der Wirtschaftskammer Reinhold Mitterlehner wurde verkündet, dass im Kampf gegen den Fachkräftemangel an jeder nur möglichen Schraube gedreht werden muss. Denn lt. WK-Umfrage sei bereits jeder zweite mittelständische Betrieb von Fachkräftemangel betroffen. Daher müsse es etwa statt Kursen für alle künftig einschlägige Ausbildungsmaßnahmen geben, qualifizierte Ausländer und Migranten sollten vorzugsweise in Österreich Aufenthalt nehmen dürfen. Laut Mastplan von Mitterlehner könnten allein 25.000 Arbeitslose bundesweit zu künftigen Fachkräften werden, wenn es gelockerte Zumutbarkeits-Beschränkungen gebe. Andererseits boomt in Österreich der Zeitarbeitsmarkt. Ende 2006 waren bundesweit 51.245 Arbeiter zeitlich befristet beschäftigt, die den Firmen knapp zwei Milliarden Euro Jahresumsatz bescherten – um 21,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

(aus der Kleinen Zeitung vom 23.6.07, Seite 38)

Veranstaltungen

Mit Radio Helsinki „On air“ Mittwoch 4. Juli 2007

Zweitägiger Basis-Radioworkshop im Rahmen der MegaphonUni

Griesgasse 8, Graz,  9.30-12.00 Uhr, Anmeldung: Tel 0650-3343347

 

Kontakt und Talente-Tauschtreff am Mittwoch 25. Juli 2007, 19.00 Uhr

Pfarre DON BOSCO, 8020 Graz, Südbahnstrasse 100

(Für Interessierte gibt es eine Einführung um 18.30 Uhr)

                          Amsel - Stammtisch - Termine (werktags: 14-tägig)

Donnerstag 26. Juli 2007

Donnerstag 12. und 2007

von 17.00 bis 19.00 Uhr im Cafe Sorger, 1. Stock, Südtirolerplatz 14, 8020 Graz.

D i e Möglichkeit für Menschen ohne bezahlte <Erwerbs->Arbeit oder anderen prekären Einkommensverhältnissen, sich ungezwungen zu treffen und Informationen auszutauschen!

Arbeitslosenstammtisch auf Radio Helsinki

Die nächsten Termine: 4. Juli und 18. Juli 2007 von 15.00 bis 16.00 Uhr, FM 92,6 von und mit Wolfgang Schmidt.

Diskriminierung heißt: Nicht gleichberechtigt gehört zu werden. Durch weniger Teilhabe und Mitbestimmung als andere.

Radio von Arbeitslosen für Arbeitslose bedeutet  „Leben“ demokratischer Grundrechte und auch Selbstvertretung in der Öffentlichkeit!  

Lesen! Bitte

Das ganz alltägliche Elend, Begegnungen im Schatten des Neoliberalismus von Elisabeth Katschnig-Fasch (Hg.), Verlag Erhard Löcker GesmbH, Wien 2003

 

Kulturelle, soziale und ökonomische Strukturen, die seit dem 19. Jahrhundert für die mitteleuro­päische Gesellschaft prägend waren und sie bin in die Mitte des 20. Jahrhunderts charakterisier­ten, sind tiefgreifenden und radikale Veränderungen unterworfen. Jeder einzelne ist davon betroffen – viele in leidvoller Weise.

In vielstimmiger Zeugenschaft geben Menschen aus unterschiedlichsten Milieus Einblick in die Auswirkungen des gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbaus auf das alltägliche Leben, auf lokale Kulturen, auf die Unerbittlichkeit einer globalen Entwicklung. Ihr Leiden zu verstehen und auch zu erkennen, welche Strategien sie finden, um den Sinn ihres Lebens nicht zu verlieren, wie sie zurechtkommen, wenn sie auf sich selbst zurückgeworfen werden, welche Möglichkeiten eines selbstbestimmten Lebens und einer Identität in den Netzen der Geschwindigkeit der Veränderungen und unter den Machenschaften, die andere schaffen, sie noch haben, war Ziel dieser Forschungsarbeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Post: c/o Margit Schaupp (Obfrau) Schöckelbachweg 43, 8045 Graz; Amselfon: 0699815 37 867,

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Bankverbindung: PSK 00510018389 BLZ.: 60000

office@amsel-org.info, www.amsel-org.info ; mob.arbeit@web.de, www.fetzen.net

 

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